Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/233

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an das Rendez-vous dachte, das Fernand und sie sich bei den Kannenbergs gegeben hatten. Aber gleichzeitig beschloß sie, nicht hinzugehen, um Alice endgiltig zu überzeugen. Sie konnten sich ein anderes Mal treffen. Sie nahm eine winzige Nippfigur, eine Sängerin im Halbtrikot auf ihre Fingerspitzen, drehte sie nach allen Richtungen, und tat, als ob sie sich dafür interessieren würde.

Dann zog sie rasch ihre Handschuhe aus.

„Wenn du ein wenig Zeit mit mir verbringen willst, da du heute allein bist, so gib mir die Nadeln, ich mache dir das herzige kleine Ding fertig. Willst du?“

„O! Wie lieb du bist!“ rief die junge Frau deren Argwohn gänzlich schwand und in der Schwäche ihres Zustandes schlang sie ihre Arme um Stellas Hals und umarmte sie schluchzend.

„Aber, aber, beruhige dich doch, arme Kleine! Umso besser wenn es dir Freude macht!“

Und mit ihren feinen Fingern arbeitete sie mit den Nadeln, zwar nicht sehr geschickt, aber eifrig, und mit gesenkter Stirne, um das Triumphieren ihrer entarteten Augen nicht zu zeigen.

Nun plauderte sie in kindlicher Weise. Alice beruhigte sich. Nur leise Seufzer begleiteten von Zeit