„Bitte, machen Sie mir das Vergnügen, hier zu bleiben. Ich weiß wo die Türe ist. Guten Abend!“
Sie ging, er blieb unbeweglich stehen, ungeheuer erstaunt. Dann höhnte ihn Alice:
„So gehe doch, mein Freund; geniere dich nicht, begleite sie!“
„Gewiß!“ rief er wütend. Sie mußte die Treppe hinuntergelaufen sein, denn er erreichte sie erst auf dem Vorplatz, den man von oben durch das gläserne Vordach sehen konnte. Stella vermutete, daß Alice ihr aus einem Fenster mit den Blicken folgen würde. Sie ging also, ohne sich umzusehen so rasch, daß er sie nicht erreichen konnte; sie sprach deutlich ohne eine Miene zu verziehen:
„Ungeschickter Mensch!“
„Stella!“
„Bitte, schweigen Sie! Verstehen Sie denn gar nichts? Alice hat sich über Sie und mich bei Ihrer Mutter beklagt. Ich habe sie, was mich anbetrifft, von ihrem Irrtum überzeugt, tun Sie für Ihren Teil das Ihrige, gehen Sie rasch zurück!“
„Wann sehe ich Sie?“
„Morgen ist mein Empfangstag!“
Marie Tihanyi Sturza: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Arthur Cavael, Leipzig 1905, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Geluebde_einer_drei%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Frau_Sturza.djvu/240&oldid=- (Version vom 31.7.2018)