Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/246

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So freimütig wie sie war, hätte sie ihn zurückgestoßen, wenn sie ohne Begehren gewesen wäre, wenn sie nicht diese Art Zärtlichkeit gefühlt hätte, die sie zur Sanftheit ihm gegenüber geneigt machte. Übrigens gab sie zu, daß er reizend war, und wenn er sie auch nicht anzog, so erregte er in ihr auch keine Abneigung. Aber ihr ganzes Wesen war von Fernand unterjocht, stand unter dem Einfluß seiner starken Anziehungskraft, erbebte vor seiner Begehrlichkeit.

Sie dachte also an ihn, als sie den flammenden hinreißenden Versen zuhörte, die der junge Offizier, gleich einem Sklaven, zu ihren Füßen hinhauchte.

Stella seufzte, kokett schmachtend:

„Das ist alles wunderschön, lieber Herr, aber mein Mann wird gleich kommen, und Sie müssen schnellstens eine andere Stellung annehmen. Also vorwärts, stehen Sie auf und … … guten Abend!“ …

„O, gnädige Frau, Sie jagen mich fort! Und ich sterbe vor Liebe!“

Sie fand ihn so jämmerlich, daß sie sich vor Lachen schüttelte. Sie sah diabolisch aus, wie sie ihren geschmeidigen Körper hintenüberbeugte.

„O! Sie töten mich …“ sagte er.