Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/248

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„Und Sie sind sehr waghalsig, daß Sie mich behandeln, wie ein alter Haudegen eine eroberte Festung. Nein!.. Ich verbiete ihnen, sich mir zu nähern …“

„Ach … ich sterbe vor Liebe!“

„Nun mein Herr trachten Sie sich zu sammeln. Guten Abend … nun so gehen Sie doch.“

Als der Offizier endlich fortgegangen war, setzte sich Stella wieder nieder. Ihre Knie zitterten.

„Da haben wir die Geschichte!“ sagte sie sich, ebenso überrascht über ihren Zorn, als über den Angriff des Leutnants. „Wie dumm ich bin, so zu poltern! was geht mir denn dabei so nahe? Ist es etwa die saubere Geschichte da? Nein, ich glaubte mich ganz einfach nicht genug Lucretia in diesem Punkt!“

Sie dachte ein wenig nach; dann lächelte sie. „Ich wette, daß ich weniger Skandal gemacht hätte, wenn es Fernand gewesen wäre. – Aber er kommt nicht, die Zeit ist vorüber. Er wird nicht kommen. Welche Katastrophe ihm wohl zurückgehalten hat? Er scheint mir im Grunde genommen Angst zu haben, seine Frau zu sehr zu kränken, der Ehrgeizige!!!“