Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/7

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„Also doch!“ sagte Stella sich umwendend. „Ich merkte gleich, daß auf das Instrument schrecklich eingehauen wurde.“

„Stella, du bist ungezogen,“ rief Frau von Ellissen.

„Lassen Sie nur,“ entgegnete die Miß mit einem leichttraurigen Lächeln. „Stella ist aufrichtig und wir wissen, daß ihr das Spiel meines Bruders nicht so gut gefällt, wie das des Baron Seuriet.“

„O nein, Miß, das ist nicht richtig; nicht das Spiel des Herrn Deaken ist es, daß mir nicht gefällt, sondern das, was er spielt. Und würde er auch Seuriet, Bach, Frank oder Berlioz spielen – Sie sehen ich bin nicht wählerisch – ich würde, es geradeso bewundern, wie Ihr beide, was nicht wenig heißen soll, hu? Mich langweilt all dies Zeug – ich habe immer Lust dabei zu singen: „Manon, Manon“ oder „Ihr Engel rein, vom Himmel her“, anstatt mich ins Gebet, in tiefe Andacht zu versenken. Ich kann nichts dafür, daß ich so bin – ich bin eben so!“

„Sagen Sie mir nur, wo Sie das alles hernimmt?“ fragte Frau von Ellissen in einem Ton, der unzufrieden schien.