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Grund derselben, die augenfällige tiefere Lage des großen Rheins, und vielleicht auch eine von Zeit zu Zeit entstandene leichte Uebertretung der Gewässer des deutschen Rheins in den großen, haben die Uferbewohner des erstern dahin führen müssen, durch möglich kurze, oder zur Ersparung der Kräfte, kleinen Vertiefungen folgende, Abzugs-Gräben, dem deutschen Rhein einen Abzug in den großen Rhein zu verschaffen, und sein Ueberschwemmungsgebiet trocken zu legen.

     Der römische Kaiser Valentinian hat den Uferbewohnern ein Beispiel gegeben, was durch Anlegung eines Durchschnittes bewirkt werden könne.

     Valentinian ließ den Neckar zur Sicherung seines festen Standlagers zu Ladenburg, dessen Wälle dieser Fluß unterminirte, abgraben, und gab ihm einen kürzern Weg in den Rhein, in der Richtung gegen dem jetzigen Mannheim. Die Gegend von Heidelberg bis Trebur, durch welche der Neckar floß, und welcher sich bey letzterem Ort in den Rhein ergoß, verdankt daher dem Kaiser Valentinian die Sicherung gegen Ueberschwemmungen und Zerstörungen, und die jetzige Stadt Mannheim, wenigstens, den ersten Anlaß der Vereinigung des Neckars mit dem Rhein, bey ihr.

     Durch Beispiel, wahrscheinlich aufgemuntert, mögen die Bewohner des deutschen Rheins, zuerst

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_017.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)