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     Die großen Stromkrümmen verlängern den Weg, welchen die Schiffe zurück zu legen haben, verursachen aber auch eine Verminderung der Geschwindigkeit des Stroms und erleichtern dadurch die Fahrt gegen den Strom. Der Vortheil der kleinern Geschwindigkeit des Stroms steht aber nicht in Verhältniß mit den Nachtheil der Vergrößerung des Wegs.

     Der Leinpfad oder der Weg längs den Ufern für Menschen und Pferde, welche ein Schiff ziehen, kann wegen des Serpentirens des Thalwegs von einem Ufer gegen das andere, nicht fortlaufend auf einem Ufer gehalten und wegen der Ufer-Abbrüche nicht als ein ordentlicher Weg hergerichtet werden. Er ist daher besonders in Waldungen äußerst unvollkommen.

     Durch den unvollkommenen Zustand des Leinpfades, durch das Wechseln desselben von einem Ufer auf das andere; durch die Unterbrechung der Ufer von den Nebenarmen des Rheins; vorzüglich durch die häufige große Entfernung der für die Schiffe und insbesondere große Gut-Schiffe erforderlichen Wassertiefe vom Leinpfad; ferner, durch die starken Krümmen um die vor den ausgehenden Ufern liegenden Kiesbänke und endlich durch die im Strom liegenden Kiesbänke, Sandbänke und Baumstöcke, wird der Schiffszug beschwerlich und öfters äußerst gefährlich.

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_079.jpg&oldid=- (Version vom 17.7.2018)