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als er sich so geprellt sah, doch weil er ein böser heimtückischer Mann war, machte er das Fenster auf und rief seinen Gästen mit freundlicher Stimme nach: „was lauft ihr also, ihr braven Bursche? Kommt zurück, euer Spaß gefällt mir also wohl, daß ich euch noch eine Zehrung mit auf den Weg geben will!“ –

Als sie nun wiederkamen, gab er noch einem Jeden einen halben Gulden, und sie sollten doch den Weg rechter Hand einschlagen und dann das zweite Pfädchen links gehen, so würden sie an einen Berg mit einer offnen Thür kommen, wenn sie dahineingingen, so möchten sie glücklich werden für all ihr Lebtag!

Das leuchtete den Soldaten ein, sie dankten für die Zehrung und den guten Rath, versprachen auch, nicht wiederzukommen und machten sich spornstreichs auf den Weg nach dem Berge; der Wirth aber freute sich, daß ihm sein schlimmer Anschlag so wohl gelungen war, denn in den Berg hinein war schon gar Mancher gegangen, aber Keiner wieder heraus.

Die Achtzehen gingen den Weg rechter Hand und an dem großen Baum das zweite Pfädchen links und dann durch die offne Thür in den Berg hinein. Dadrinnen war es ganz hell, wie draussen auch, und eine schöne breite Straße führte immer weiter hinein. Da sie ein gutes Stück darauf fortmarschirt waren, kamen sie vor eine aufgezogene Zugbrücke; die ließ sich aber von selber vor ihnen herab, daß sie darüber gehen konnten. Nun waren sie in einem großen Hof. Sie wanderten wieder eine Zeitlang weiter, dann kamen sie an eine zweite Zugbrücke, die sich niederließ wie die erste und über welche sie in einen andern Hof

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_032.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)