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auch kam sie weder gefahren noch geritten noch gegangen, sondern sie kroch und krabbelte auf allen Vieren durch das ganze Heer hindurch bis in das Zelt des Schäferssohns. Der saß in seinen ärmlichen Kleidern auf einem prächtigen Thron, nahm ihr die drei Wunschstücke ab und schickte sie wieder heim, den König aber bewirthete er aufs Schönste, denn er wußte schon, daß dieser nicht Schuld war an dem Verrath.

Am folgenden Morgen entließ er sein Heer und wünschte sich mitten auf ein Schlachtfeld. Alsbald stand er da und fand zwei Könige, die schon vier Jahre Krieg miteinander führten. Er stellte sich auf die Seite des Schwächern und schlug mit seinem Schwert dem andern das ganze Heer in Zeit von zehn Minuten zu Boden. Der König, dem er also den Sieg verschafft hatte, bot ihm zum Dank die Hand seiner Tochter an. So wurde er wieder zum Prinzen und nach des Königs Tode bestieg er den Thron und regierte noch lange und glücklich.

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_126.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)