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der Soldat, und fuhr dann also fort: „Ich habe hundert Hasen bekommen, die sollt ich hüten, daß nicht einer davon spränge. Ist das nicht wahr?“ – „Das ist wahr,“ sprach der König. „Marsch in den Sack ihr Hasen!“ rief der Soldat und hups, hups sprangen die Häslein in den Sack, und der Soldat fuhr fort: „Als ich mit ihnen auf der Weide war, kam ein Jäger und wollte mir einen Hasen abkaufen; das wollt ich nicht und sprach, er solle sich ihn verdienen, und da hat er sich ihn mit fünfzig derben Prügeln verdient; ist das nicht wahr, Herr General?“ – „Das ist gelogen!“ schrie der General, aber der Soldat sprach: „Knüpft ihm nur das Wamms los, ihr könnt sie noch alle fünfzig zählen, denn sie hatten ihr volles Gewicht und keiner war zu leicht.“ Da befahl der König, daß der General seinen Rücken zeige, und als Jedermann die Striemen darauf sah, da mußte der General zu den Häslein in's Quartier. Der Soldat aber erzählte weiter: Dann kam ein Jüngferlein zu mir, eine Köchin, die wollte mich mit Schmeicheleien fangen und mit gutem Essen und Trinken locken, aber ich ließ mich nicht hinter's Licht führen und sie mußte auch ihr Häslein verdienen und zwar mit fünfzig Prügeln. Das war die Kammerjungfer der Prinzessin, ist das wahr, oder nicht? – „Ist das wahr?“ frug der König, aber die Kammerjungfer war nicht zu finden. „Nun wo ist sie denn?“ frug der König. Da rief sie aus dem Sack heraus: „Ich bin schon hier, es ist wahr, es ist Alles wahr.“ Nun weiter sprach der Soldat: „Darauf kam eine Wildprethändlerin, die bot mir Hirsche und Rehe an, aber sie sollte auch ihr Häslein verdienen.“ – „Es ist wahr,

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_143.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)