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Das treue Füllchen.

Hans hatte sich beim Müller verdungen um drei Ohrfeigen, welche er dem Müller geben dürfte. Der Müller wäre ihn aber bald gern wieder los gewesen, hieß ihn in den Brunnen steigen und die Knechte, ihm einen Mühlstein nachwerfen. Aber der Mühlstein fiel dem Hans auf die Schultern, so daß sein Kopf durch das Loch schaute und Hans rief, als er aus dem Brunnen kam: „Seht meinen schönen Halskragen!“ und tanzte mit dem Mühlstein herum. Noch anderes versuchte der Müller, ihn in die andre Welt zu befördern, aber es nützte ihm nichts, er mußte die drei Ohrfeigen aushalten Die erste gab Hans ihm mit zwei Fingern, davon lag er acht Tage krank, von der zweiten wäre er fast todt geblieben. Die dritte schenkte der gutherzige Hans ihm und zog weiter zu einem Schäfer, bei welchem er sich als Hirte verdingte.

Als er nun am folgenden Morgen das erste Mal austreiben wollte, sagte der Schäfer: „Hans, du kannst überall hintreiben, nur nicht auf die Riesenweide!“ „Es ist schon gut,“ sagte Hans und trieb gerade dahin. Er war kaum da, als schon ein Riese vom Berge her heranpolterte und rief: „Was hast du auf meiner Weide zu thun?“ „Das geht dich nichts an,“ sprach Hans und schlug ihn mit drei Fingern hinters Ohr, da fiel der Riese hin,

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_269.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)