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rief: „Weg da, laßt mich werfen, ihr lernt's ja in alle Ewigkeit nicht,“ warf und traf alle neun. „Nun versucht's noch einmal, ich will aufsetzen“ sprach er und setzte auf bis ein Uhr, da rafften die Männer ihre Kegel zusammen und gingen. „Nun, wo ist mein Geld?“ fragte Hans. „Aber geht nur, ich will's gut behalten bis morgen.“ Die Männer verschwanden wieder unter dem Stein und Hans legte sich und schlief weiter bis an den hellen Morgen. Da kam der Glöckner, welchen der Pfarrer geschickt hatte um nach dem Hans zu sehen und Hans rief ihm entgegen: „Denk dir, ich kegele besser, als die sechs Kerle, welche die Nacht hier waren; heute sind sie mir mein Geld schuldig geblieben, aber die kommende Nacht müssen sie mir's auszahlen, ich lasse sie nicht eher fort. Bleib doch mit hier, es ist gar zu schön und mager sind die Bursche, daß ihnen der Mond durch den Leib scheint, es ist als hätten sie kein Fleisch an ihren Knochen.“ Da überlief es den Glöckner heiß und kalt. „Um Alles in der Welt bleibe ich nicht da,“ sprach er und lief zum Pfarrer zurück, dem er Alles meldete. „Laß ihn gehn,“ sprach der Pfarrer, „er bekommt doch seinen Lohn für solche Verwegenheit.“

In der dritten Nacht lag Hans wieder auf seiner Bank, da rappelte es und er sah neun Männer, welche mit drei Kugeln nach den Todtenkegeln warfen. „Potz Wetter, das ist ja nicht anzusehn!“ schrie er, als sie nie trafen; „her den Klotz.“ Da schmiß er die Kugel, daß sie in Stücke brach und alle neun Kegel sanken. „So wirft man und nun thut mir's nach!“ rief er, „ich will derweil aufsetzen.“ Also ging das Spiel fort bis es ein Uhr schlug,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_330.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)