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Das beste Essen von der Welt.

Es wurde einmal vor Alters in einem Dorfe erzählt, der Pfarrer habe am Sonntage in der Predigt gesagt, weiße Rüben und Hammelfleisch wäre das beste Essen auf der Welt. Das hörten denn auch drei Männer aus dem Ort, die hießen Christoph, Max und Caspar, und die nahmen sich vor, sie wollten einmal sehn, ob das auch mit dem Essen die Wahrheit wäre. Weil sie aber keinen Acker und auch keine Schafe hatten, so sollte in der nächsten Nacht der Christoph, der ein starker Mann war, ins Feld gehn und einen Sack voll weiße Rüben langen, und der Max und der Caspar wollten unter der Zeit an den Pferch gehn und einen Hammel stehlen. Auf dem Kirchhof an der Kirchenthür wollten sie darnach wieder zusammenkommen. Wie verabredet, so ist's auch geschehen. Der Christoph ging, wie es Nacht geworden war, mit seinem Sack auf einen Weiße-Rüben-Acker, und die zwei Andern machten sich auf den Weg nach dem Pferch. Da mußten sie aber an einem Sumpf vorbei, und wie sie daran kamen, so quakste just ein Frosch. „Hörst Du's?“ sagte der Max zum Caspar und war ihm angst, ›der Schäfer ist wach und ruft: Max! Max! Ich kann jetzt nicht mitgehn, der Schäfer kennt mich. Geh du lieber allein hin! Dich kennt er, scheint's, nicht und hat

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_404.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)