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war, kam der Schloßherr nach Haus und das war Niemand anderes als der Teufel selber. Schon in dem Hofe fing er an zu riechen und zu schnuffeln, und als der Peter gerade mit der Gabel in den Kessel fuhr, um sich etwas herauszulangen, stand mit einemmale der Schwarze dabei und sprach: „Da will ich mitessen.“

„Geh erst hinaus und werf dir was von dem Federvieh todt, sonst kannst du's nicht kochen“ sprach der Peter „und wenn du nichts zu kochen hast, hast du nichts zu essen, denn wenn du was von mir kriegst, will ich mein Lebenlang ein dummer Kerl bleiben.“ Also machte sich der Teufel wieder hinunter in den Hof und fing an zu werfen aus Leibeskräften, weil er großen Hunger hatte, kam aber bald wieder hinauf und sprach: „Ich kann nichts treffen.“ „Das kommt von deinen dicken Klauen“ sagte der Junge, „aber geh hin und hol mir den Schraubstock dort, ich will dir aus Gefälligkeit die Nägel schneiden.“ Da hatte der dumme Teufel nichts Eiligeres zu thun, als wirklich den Schraubstock herzubringen und seine schwarzen Pfoten hineinzulegen. „Halt still“ sprach der Peter, drehte zu mit allen Kräften und der Böse war gefangen, die beiden Jungen aber griffen nach ihren Stecken und prügelten auf ihn hinein, wie auf einen störrigen Esel. „Laßt mich heraus!“ schrie der Böse „so will ich euch geben was ihr nur haben wollt!“ Lange half ihm kein Heulen und kein Schreien, endlich sprach der Peter, er wolle ihn loslassen wenn er ihm die Beschreibung geben wolle über das ganze Schloß, daß es sein eigen wäre mit Allem, was er drin fände. Der Böse war es zufrieden, und gleich lag auch schon die Handschrift auf dem

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 414. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_414.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)