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Vom Stiefelputzer Hinkelbrühe.

Ein Handwerksbursche konnte nirgendwo Arbeit finden, da ging er endlich in das Schloß und verdingte sich dem König als Stiefelputzer Der König frug ihn: „Wie heißt du denn?“ „Ich heiße Vorgestern“ sprach er. „Das ist ein sonderbarer Name“ sprach der König.

Als er den folgenden Morgen der Prinzessin ihre Schuhe blank gewichst brachte, frug sie ihn: „Wie heißt du denn?“ „Ich heiße Hinkelbrühe“ sprach er. Da lachte sie laut auf und rief: „Ach was ist das ein wunderlicher Name!“

Im Lauf des Tages begegnete er der Königin im Garten. Als sie den neuen Diener sah, frug sie: „Wie heißt du denn?“ „Ich heiße Gestern“ sprach er. „Das ist ein sonderbarer Name“ sprach die Königin.

Die andern Bedienten hätten auch gern seinen Namen gewußt und frugen ihn: „Wie heißt du denn?“ „Ich heiße Heute“ sprach er und sie lachten ihn aus, daß er einen so sonderbaren Namen habe.

Ein Handwerksbursch weiß auch, was lieben ist, das kann

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_426.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)