Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/258

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Etapes die herzlichsten Grüße zu übermitteln. Etupes die herzlichsten Grüße zu übermitteln. „Sagen Sie der Marquise, daß Sie meinen scheidenden Kammerherrn als meinen Freund empfangen möchte,“ war sie gütig genug, mir aufzutragen. Sie hofft, in nicht zu ferner Zeit während des lange geplanten Besuchs in Frankreich die Beziehungen zu Ihnen wieder anzuknüpfen. Mit aufrichtigem Bedauern hörte sie von dem Schicksalsschlag, der Sie, teure Cousine, betroffen hat.

Mir war es besonders schmerzlich, erst nach dem entsetzlichen Ende Ihres Kindes von seinem Leiden erfahren zu haben. Wäre ich doch imstande gewesen, Ihnen den richtigen Arzt zu empfehlen. Vielleicht haben Sie schon von der außerordentlichen Erscheinung gehört, die plötzlich hier auftauchte, ohne daß jemand zu sagen vermocht hätte, woher sie kam, welches ihr Ursprung war. Ich spreche vom Grafen Cagliostro. Er geht umher und heilt Kranke, wie Christus; verteilt Geld unter die Armen, wie Harun-al-Raschid, und zwingt Verstorbene, aus der Tiefe ihres dunklen Grabes an das Licht seiner mystischen Lampe.

Sie werden ihm sicherlich noch begegnen, denn er ist überall.

In fünf bis sechs Wochen hoffe ich im Elsaß zu sein, um Ihnen meine Aufwartung machen zu können. Empfehlen Sie mich, bitte, unbekannterweise dem Herrn Marquis, den mein Bruder mir als das Vorbild des Edelmannes der alten Schule geschildert hat.

Empfohlene Zitierweise:
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/258&oldid=- (Version vom 31.7.2018)