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Beschämt fühle ich, dass ich nicht wie ein weises und tugendhaftes Mädchen handelte, –

In sofern ich die Gunst des Harems einem Elenden so leicht zu besitzen erlaubte! –

Meine Schuld der übelbelohnten Liebe ist gezahlt und ich kehre jetzt zu den neun Strömen; –

Aber selbst an den neun Strömen werde ich Dir nicht verzeihen. –

Früher liebtest Du mich zärtlich; ach, jetzt ist es nicht mehr so: –

Jetzt hass’ ich Dich, Ehrloser, und mein Hass ist so tief, wie die See! –

Meine Gedanken und Gefühle für Dich waren voll Lieb’ und Güte, –

Wer hätte geargwohnt, dass Dein Herz einer wilden Bestie gliche! –

Ich nehme jetzt wiederum ein Stück von dem Stoff, wie das verhängnissvolle gazene Tuch, –

Und sende es Dir mit der nöthigen Sitte, wie weit Du auch immer entfernt seist! –

Ich seufze bei dem Gedanken, dass unsere Bekanntschaft mit einem so nichtigen Ding begann, und auch damit endet. –

Todtschlag kann man entschuldigen, aber schwer ist es, Verrätherei der Liebe zu verzeihen! –

Alle meine früher wiederholten Befehle lösen sich nun! –

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/078&oldid=- (Version vom 31.7.2018)