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„Und es is nich mal so unpraktisch wie es aussieht“, sagte Frau Severin, „denn es kann immer chemikalisch gereinigt werden, und daß Du auch was Deftiges (Dauerhaftes) hast, – kuck der Flanellrock, der steht von selber, das is prima Waare, – ich bin aber auch schön rumgelaufen, bis ich den zu Dank gekriegt hab’.“

„Du bist süß“, sagte Adelheid und küßte ihre Mama auf das Doppelkinn, „Gott, Cäsar, Jung, iß doch nu keinen Puffer, Du wirst ja wieder elend, und wir wollen heute doch recht lustig sein.“

Es klingelte an der Hausthür. „Der Briefträger!“ Paul stürzte hinaus.

„Hurra ’n Paket, was krieg’ ich, Adelheid, was krieg’ ich?“

„Von wem is es denn? laß mich doch mal“ – Frau Severin streckte neugierig die Hand aus. Es war Adelheids Adresse, der Absender nicht genannt. Als die Hülle fiel, sah man, daß ein Buch darin war, ein Buch, das in einer Papphülse steckte. Ein hochrother goldgepreßter Calicoeinband kam zum Vorschein.

„O Gott, ‚Blüthen und Perlen!‘ seufzte Adelheid verklärt.

Ein zartes Roth färbte ihr helles Gesicht, denn auf dem Mönchsblatt vorn stand:

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/217&oldid=- (Version vom 31.7.2018)