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nicht hereingelassen; die Thür hatte so eine kleine Erschütterung gezeigt, als die Mama mit ihrem breiten Rücken sich davor gestellt, und dann nach August und Max gerufen. Die waren über den Balkon hinaus und auf den Vorplatz gestürzt, das Schreien und Rufen war noch eine Weile fortgegangen, jedesmal, wenn der verrückte Junge ihren Namen geheult, war sie zusammengezuckt und hatte sich die Finger tiefer in die Ohren gesteckt.

Endlich war es ruhiger geworden, und dann hatten sie Frau Severin wieder gehört:

„So, Kinder, geht mit Gott, fallt auch nich; Adolf mein Jung, trink noch ’n paar Gläser Zuckerwasser, eh’ Du zu Bett gehst, und morgen bist Du wieder kreuzfidel. Aber weißt Du, mein Jung, herkommen, das geht nu nich mehr, ich weiß gar nich, wo mir der Kopf steht, nee, kannst je die Jungens abholen, wenn ihr mal zusammen spazieren geh’n wollt, aber mit den Mädchen rumsitzen, nee, das is besser nich, – adjüs Adolf,“ – ein kräftiger Kuß erscholl, – „ich bin man froh, daß Papa das nich gehört hat! Wenigstens fürs Erste, Adolf; nachher kannst je herzlich gern wiederkommen, – o Gott, mir bebern noch die Beine, so hab’ ich mich lange nich erschrocken.“

Als die Mutter dann zu den Mädchen hereingekommen war, hatte sie kaum ein Wort über die Geschichte gesprochen; sie hatte nur gesagt, Adolf sei

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/225&oldid=- (Version vom 31.7.2018)