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Sie mußte sogar auf einen Stuhl steigen und das verschleierte Bild von Saïs vorstellen. Der blasse Cäsar rieth dann auf „das Gespenst aus dem Langengang“ und wurde von den Mädchen verächtlich ausgelacht. Danach stellte man das rothe Meer dar, was ja mit einem wollenen Flanellteppich leicht zu erreichen war; der kleine Ferdinand mußte den Moses abgeben, natürlich ohne Jacke. Als aber Annita auf den verrückten Einfall kam, Moses habe auch keine Hosen angehabt, als ihn die Königstochter fand, wurde er sehr beleidigt, und seine Mama nicht weniger. So spielte er denn den Moses in Hosen, und es that ganz die gleichen Dienste.

Tante Sophie ärgerte sich nur über Adolf. Keinen Gruß, kein Wort hatte der „Automat“ an sie gerichtet. „Das is ’n aasiger Junge“ tuschelte sie jedem zu, der in ihrer Nähe kam. Und als er einmal schwerfällig aufstand und hinausging, athmete sie ordentlich erleichtert auf: „Du, der Automat hat ’n menschliches Rühren verspürt! Na, ich bin nur froh, er sah so drucksig aus, als hätte er – –“ „Aber Tante“ kreischte Angela, und dann ging sie herum und erzählte vor Lachen erstickend einem nach dem andern, was die Tante Sophie gesagt hatte. Natürlich nur den Damen, aber die Herren standen dahinter und spitzten die Ohren und lachten so verständnißinnig, als wüßten sie ganz gut Bescheid. Ein allgemeines Grinsen

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/245&oldid=- (Version vom 31.7.2018)