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Aus den Hinterthüren des Stuttgarter Hof-Theaters, die in den dichten Baumgang zum Park münden, traten die Schauspieler; die Probe war zu Ende. Die Damen, meist noch in bescheidener Morgen-Toilette, eilten mit gesenkten Köpfen, gleichsam incognito, durch die unscheinbarsten Sträßchen ihren Wohnungen zu, während die männlichen Kollegen, laut perorirend, in Gruppen gingen, um hier mit königlicher Herablassung einen Gruß zu erwidern, dort vor einem schnell und unhörbar daher galoppirenden Offizier mit gerunzelter Stirn auf die Seite zu springen. Als letzter trat der Souffleur auf die Straße, ein graues, verwittertes Männchen, dessen schmalschnabeliger Hahnenkopf mit den kleinen, schwarzen, hurtig herumrollenden Augen, dem gesträubten, grauen Schnauz mit dem schwarzen Flecken darin, just unter der Nase, und dem Nackengelock auf dem grünlich schimmernden Rockkragen, den Besuchern des Schloßplatzes eine wohlbekannte und oft belächelte Erscheinung war. „Grieß Gott, Herr

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/283&oldid=- (Version vom 31.7.2018)