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„Siehst Du, das kommt davon,“ neckte sie Axel, „warum bist Du nicht heimlich nach Kopenhagen gekommen, dann wärst Du Allem entgangen. Nur mir nicht.“ Er drückte ihre Hand. „Ist es nicht sonderbar, wie gut wir uns kennen?“

Papa Markwort kam zurück, und Axels Ferien gingen zu Ende. Seine Zuversicht war etwas gesunken – Tante hatte ihn überrascht, wie er sich mit Lisbeth kunstgerecht schneeballte. „Ich dachte, zu so was wäret Ihr beide viel zu erhaben,“ sagte sie spöttelnd, „unser berühmter Professor in spe und das verkannte Genie! Na, Lisbeth, nimm es nur nicht übel, Deine alte Tante darf ja wohl mal ’n Witz machen.“

Das war Tantes Auffassung. Axel wußte nicht, daß der Pastor erfrischt aufathmete, als er von dem Schneevergnügen hörte. „So, so! Na, das freut mich, daß er doch auch noch jung sein kann; dieser vorzeitige Ernst ist mir unsympathisch.“

Er empfing den etwas befangenen Neffen mit jovialer Handbewegung, als er in der Dämmerung, zwischen Dunkel und Lichtanzünden, in sein Studirzimmer trat. „Setz Dich, Axel. Ja, siehst Du, Cigaretten hab ich nicht, aber die Cigarren hier sind nicht übel. Und morgen reisest Du, mein Sohn?“

Axel hatte sich Alles aufs Schönste zurechtgelegt, aber jetzt fühlte er sich durchaus nicht mehr als Herrn

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 370. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/378&oldid=- (Version vom 31.7.2018)