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Letzter Wunsch.

Mein Schatz will Hochzeit halten,
     Ich liege auf den Tod
Und nehme mit zu Grabe,
     Was ich in Schmerz und Noth

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Um ihn gelitten habe.


An meinem Fenster blühen
     Gelbveigel und Rosmarin;
Wenn ich von Lieb und Jammer;
     Hinweggeschieden bin,

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Tragt still sie aus der Kammer!


Zwei Sträußlein sollt ihr binden,
     Eins heftet mir an’s Kleid,
Eins sendet meinem Knaben;
     Es ist für alle Zeit

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Die letzte meiner Gaben.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_080.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)