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Blieb mir aus einem frühern Leben
Der eine wehmuthmilde Klang,
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Der sich mit leisem Saitenbeben Durch meiner Seele Stille schwang?
Ist das die ew’ge Schönheit wieder,
Die mir das Herz so trunken macht,
Nach der beim Anblick dieser Glieder
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Die heil’ge Sehnsucht mir erwacht?
Und Schöpfungshimmel seh’ ich blauen
In morgenfrischer Werdelust.
Ich blicke mit erhab’nem Grauen
In das Geheimniß meiner Brust.
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Zeigt ihr mir an, ihr Glanzgesichte, Wie ich in kühnem Lebensdrang,
Mitewges[ws 1] Licht vom ew’gen Lichte
Zum Erdentag mich niederschwang?
Und wie umsonst aus seinen Bahnen
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Nach seiner Sonne strebt ein Stern,Zieht machtlos mich ein kindlich Ahnen
Zum Geiste, der mir jetzt so fern. –
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_101a.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_101a.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)