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Bist du zum sichern Port gedrungen,
     Von Wogendrang und Stürmen fern?
Liegst du nicht arm und mattgerungen,

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     Und schaust nach einem treuen Stern?


Doch fühlst du nicht dein Herz erwarmen,
     Drängt es dich nicht zu neuer That,
Wenn dir mit tröstendem Erbarmen
     Das Bild der schönern Jugend naht?

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Und will dir einst der Sinn verzagen,

     So bleibt das Bild dir unverwelkt,
Wie in der Liebe sel’gen Tagen
     Dein Herz in Kampf und Müh’ geschwelgt;

Wie du mit unbesiegten Händen

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     Wagniß um Wagniß aufgethürmt,

Bis du mit kecken Flammenbränden
     Den Himmel deines Glücks erstürmt.

Noch einmal, wie in jenen Jahren,
     Erhebe deiner Waffen Zier!

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Die Götter, die dir günstig waren,

     Sie wandeln freundlich über dir.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_113.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)