Seite:De Gedichte (Hertz W) 153.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kein Berserk haust um Nordlands Seen,
Der König Hadding mag besteh’n;
 Schildklang und Holmgang bleiben fern, –
 Und König Hadding stürbe so gern!

15
 König Haddings Herz wird müde.“


Doch ehe noch sein Wort entschwand,
Da pocht’s an’s Thor mit ehrner Hand.
 „Herr König, habt Ihr Lust zum Streit,
 So dünkt’s mich just die rechte Zeit!“ –

20
 König Hadding’s Herz wird müde.


„Ist Euch Swibhagar’s Nam’ bekannt?
Ihr nahmt ihm Leben einst und Land!
 Auf dem Haupte tragt Ihr Dymin’s Kron’ –
 Und ich, ich bin Swibhagar’s Sohn!“ –

25
 König Hadding’s Herz wird müde.


Da schnürt der Held sein Eisenkleid:
„Ihr Schildesjungfrau’n, seid bereit!“
 Sie ringen Schild an Schild gestemmt,
 Ihn schlug der Knab’ durch’s Panzerhemd. –

30
 König Hadding’s Herz wird müde.


Doch wie er fühlt so guten Schlag,
Sein Herz in Scham und Stolz erschrak:

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_153.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)