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Sie schmiegte sich mir drängend an
     Mit ihrem kühlen Leibe,
Da ward mein Sinnen unterthan

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     Dem wilden Wunderweibe.


Sie sprach: Mein Vater schlummert fein,
     Von Zauberdunst umschwommen;
Mich aber hat mein Mütterlein
     Zum Blocksberg mitgenommen.

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Den Rauchfang durch gieng unsre Bahn,

     Sie nahm den Stock geschwinde:
Nun obenaus und nirgend an! —
     Hui, stiebt’s durch alle Winde.

Die Hexen saßen um den Tisch,

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     Ich sollte Kröten hüten,

Und Junker Volland Flederwisch
     Begann ein grimmes Wüthen.

Es steht ein Lindenbaum am Wald
     Mit wenig kahlen Zweigen,

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Drin hängt des Spielmanns Grabgestalt,

     Der hebet an zu geigen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_164.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)