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König Etzel’s Tod.
(Poëta Saxo.)

Wer sitzt beim Abendrothe so stumm im feuchten Moos?
Wen hält die hohe Jungfrau im blutbesprengten Schooß?
Das ist ihr alter Vater, der sank in heißem Kampf;
Es woget um die Beiden des Waldes grauer Dampf.

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„Mein Kind, mein einzig Mädchen, noch einen letzten Kuß!

Weh’ meinen alten Tagen, daß so ich scheiden muß!
Das thaten Etzel’s Schergen, er war mir niemals gut;
Wer nimmt mir, wenn ich sterbe, mein armes Kind in Hut?“

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_176.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)