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Helgi und Hedin.
(Helga kvidha Hjörvardhs sonar.)


 Féll hér î morgun at Frekasteini
 Budhlungr sá er var baztr und sólu.
 Edda Saem.
[1]

Ich sing’ euch eine Märe so trübe und so hold,
Sie klang in alten Zeiten durch deutscher Saiten Gold,
Das Lied vom bösen Schwure, von scheidender Minne Noth,
Das ew’ge Lied der Treue, das Lied von Helgi’s Tod.

5
Es ritt am späten Abend Herr Hedin trüb nach Haus:

„Ihr meine Mannen alle, bereitet Fest und Schmaus!
Fluch liegt auf meinem Nacken von einer Zaubermaid;
Nun laßt durch Sühngelübde abwenden uns das Leid.“

Anmerkungen (WS)

  1. Altisländisch. Entstammt aus der Edda:
         39 Hier fiel in der Frühe bei Frekastein
     Der Edlinge edelster unter der Sonne.

    Siehe Helgakvidha Hjörvardhssonar.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_189.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)