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Ha, denk’ ich deines Leibes, dann werd’ ich wonnestark,

Dann schlag’ ich Todeshiebe, die dringen bis in’s Mark!“

Da bahnt sich weite Gasse Herr Helgi durch das Heer,
Wen einmal er getroffen, der hebt sich nimmermehr.
Die Feinde flieh’n mit Grausen vor seiner Augen Gluth,

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Wildfreudig stürmt er fürder durch Leichen, Erz, und Blut.


Da ruft ihn vom Gewühle Rodmund in’s freie Feld:
„Hör’ auf, mein Volk zu morden! Hier wartet dein ein Held!“
„Hab’ Dank, dich sucht’ ich lange,“ rief Helgi freudig drein
Und sprengte auf den Helden sein wiehernd Kampfroß ein.

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Da blitzt es scharf und blendend, da dröhnt’s wie Wetterkrach,

Schon färbt des Feindes Ringe ein lebenswarmer Bach.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_204.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)