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2) Longobardenzug.

Hoch auf dem Königsberge steht Albwin und sein Heer;
Die tiefen Thäler grünen, und ferne blaut das Meer.
Es steh’n die bärt’gen Helden wundernd festgebannt
Und spähen aus den Helmen begierlich in das Land.

5
Wie Murmeln fernen Donners tos’t es durch die Reih’n,

Wolfshäute flattern stürmisch und Aexte blitzen drein.
Hoch oben steht der König im goldnen Sonnenstrahl
Und schleudert seine Lanze hinab in’s stille Thal.

„Italien, Heldenwirthin, schließ’ deine Kästen auf!

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Es kommen aus den Bergen neue Gäste zu Hauf’.

Sie hieben breite Straßen im unbetretnen Tann,
Mit ihnen ziehen Adler, Lawinen stäuben voran.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_226.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)