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und reichte der Kurzsichtigen den kleinen Rosenstrauß. Sie sah den Herrn erstaunt von der Seite an. Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, ließ sie ihn mit den Blumen stehen, denn sie hielt ihn augenscheinlich für einen Zudringlichen und glaubte wahrscheinlich, die Überreichung des Sträußchens bezwecke eine Annäherung. Dann stieg die Dame die wenigen Stufen zur Caféhausterrasse empor, und die Foxterrier, die in der Hitze mit offenen Mäulern stoßweise atmeten, zogen die Dame seltsamerweise nach meinem Tisch hin.

Vielleicht hatten die Terrier mein Interesse, das ich an ihrer Herrin nahm, in Fernwirkung empfunden. Denn ich hatte die Ankommende zwischen, über und neben den Köpfen der um mich Sitzenden mit meinen Augen aufmerksam verfolgt.

Und nun saß sie nach einer Weile neben mir. Die Hunde lagen unter dem Tisch. Sie entnahm einer Handtasche ein kleines Taschentuch und säuberte eifrig die Gläser ihres Lorgnons.

Sie war unauffällig geschmackvoll gekleidet. Ich erinnere mich, daß ein großer, brauner Strohhut mit sehr breiter Krempe mir ihr

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/256&oldid=- (Version vom 31.7.2018)