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Angaben daselbst scheint der Druck doch eine Handschriftenkollation enthalten zu haben), und der Ausgabe ein Register beigab u. d. T.: Elenchus in Historiam Augustam Cor. Taciti, qui ea potissimum indicat, quae ad res Germaniae pertinent, hactenus a multis incuriosa lectione transmissa per Beatum Rhenanum Selestadiensem opere cursim et carptim evoluto congestus. Dieser Elenchus enthält einige größere Artikel (sie sind fast wörtlich in das Register der Ausgabe von 1533 übergegangen, nur mit Verweisen auf die unterdes erschienenen Rerum Germanicarum libri III) und bei dem ersten: Germani die Bemerkung: Sed de his latius disputamus in nostris in Tacitum commentariis. Dieser Kommentar erschien anonym und ohne Jahr in Quart mit einer Separatausgabe der Germania u. d. Titel: P. Cornelii Taciti de moribus et populis Germaniae libellus. Cum commentariolo vetera Germanie populorum vocabula paucis explicante. Schlußzeile Lipsie ex edibus Valentini Schumanni. (Knod l. c. II, 2731 kennt ihn und bezieht darauf richtig Briefwechsel S. 206, Nr. 150. S. auch die Bemerkung im Briefwechsel 1602, wo aber unrichtig auf den Index bibliogr. verwiesen wird.) Er enthält nach dem Germaniatext eine Zuschrift Frobens an Zwingli, in der der Verfasser als ex amicis nostris quidam eingeführt wird. Durch ein Mißverständnis der Schlußworte (Hanc eandem rem (sc. studium mediae antiquitatis) agunt... Henricus Glareanus et Joachimus Vadianus praecipue in commentariis suis in Pomponium Melam) ist der Kommentar später Glarean beigelegt worden, z. B. in dem Abdruck bei Schard, SS. res. Germ. I.; so auch bei Bursian, Gesch. d. klass. Philologie I, 155 und Wegele, Historiographie 252. Eine weitere Verwirrung hat Ballenstedt, Andreae Althameri Vita (1740), S. 22 ff. angerichtet, indem er den Kommentar des Rhenanus mit den kurzen Bemerkungen Melanchthons (auch bei Schard I) verwechselt. Das Richtige steht jetzt ganz kurz in Müllenhoffs Germania des Tacitus [Dt. Altertumskunde IV (1900), S. 88]. – Auch die Abfassungszeit läßt sich genau bestimmen, da Rhenanus Bl. E 1’ das Schreiben der Schweizer Tagsatzung vom 18. III. 1519 über die bevorstehende Kaiserwahl erwähnt und andrerseits auf der vorletzten Seite Karls Wahl [28. VI. 1519] erst erhofft wird. Der Druck der Sonderausgabe ist aber wohl erst nach der Folioausgabe erfolgt, denn er hat z. T. schon die Lesarten in den Text übernommen, die im Folio als richtig am Rande stehen. – Auf dem Kommentar des Rhenanus beruht u. a. die erste deutsche Übersetzung der Germania durch Eberlin v. Günzburg [ed. Radlkofer i. d. Bll. f. d. bayr. Gymnasialschulwesen XXIII, 1 ff.]. Er hat die wichtigen Einleitungsworte mit übersetzt.

103) Dies ist bei Beatus Rhenanus bereits technischer Ausdruck, s. auch Briefwechsel 340, wo mediae antiquitatis homines statt medios antiquitatis homines zu lesen ist, und Aventin WW. VI, 88 Z. 6. Daraus bat sich dann der Begriff media aetas = Mittelalter entwickelt, den ich zuerst bei Vadian finde, und zwar schon im Kommentar zum Pomponius Mela von 1518: Walafridus mediae aetatis autor non ignobilis.

104) Hactenus Germaniae populos utcumque explicuimus, una atque altera hora dictantes per lusum, non scribentes, et animus erat nihil ultra attingere. Sed quando formularius questus fuit non esse sibi satis annotationum, quo pagellas omnes impleret, adiecimus velut auctarium de historiis, quarum Cornelius meminit in hoc libello, pauca quaedam.

105) Erörterung im Anschluß an Germania, Kap. 1: Germania omnis a Gallis Raetisque... separatur und Kap. 43: Gotthinos [so liest er] Gallica lingua coarguit.