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nicht, und ich widmete mich bereitwillig meiner nächsten Bestimmung.

Unter der strengsten Zucht wurde ich von meinem Vater gehalten und erzogen; und bei den kleinsten Fehltritten entgieng ich seiner Züchtigung nicht. Strenge hielt er mich zur Arbeit, zum Lesen und Schreiben, dem Religionsunterricht, dem Schul- und Kirchenbesuche an. In der Kirche war sein stetes Augenmerk auf mich gerichtet, und wenn er nur im mindesten bemerkte, daß ich mich nicht ganz ruhig, andächtig und aufmerksam verhalten, oder ihm von der Predigt nicht die Eintheilung derselben bei der Nachhauskunft von der Kirche sagen konnte; so erhielt ich am Mittag nichts zu essen, und mußte während dem Tische auf den Boden sitzen, wo man mir dann eine Schüssel, mit Wasser angefüllt, und eine Gabel dazu, in die Schooß gab. Fast nie erhielt ich von ihm Erlaubniß, zu der Jugend meines Alters auf die Gasse zu gehen und an ihren Gespielen Theil zu nehmen. Und noch in meinen reifern Jahren durfte ich es nicht wagen, zur Nachtszeit das Haus zu verlassen. Er wußte mich aber auch so zu beschäftigen und die Geschäfte so einzutheilen, daß mir nie eine Zeit zur Erholung ausser

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Dangelmaier: Biographie des Dr. Jakob Dangelmeier’s. Aus: Über die Gesundbrunnen und Heilbäder Württembergs. Vierter Theil. Gmünd 1823, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gesundbrunnen_Heilb%C3%A4der_W%C3%BCrttembergs_003.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)