Seite:De Gesundbrunnen Heilbäder Württembergs 034.jpg

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meinen Vortrag beendigt hatte, so fing der Herr Minister an:

„Schweigen sie mir von ihrem elenden Gmünd; an diesem hat der Staat eine schlechte Acquisition gemacht, und es wäre zu wünschen – man könnte diesem Lumppennest wieder los werden!“

Diese Aeusserung machte mir in Folge meines sehr schnellen und hizigen Temperaments siedend warm, und ich fieng in hohem Pathos zu spechen an:

Wenn Euer Excellenz es wagen zu behaupten: daß Wirtemberg eine schlechte Acquisition an Gmünd gemacht habe; so dürfte ich mir auch getrauen, zu sagen: daß vielmehr umgekehrt, Gmünd eine schlechte Acquisition gemacht habe, wirtembergisch geworden zu seyn, denn Wirtemberg habe bei der Besiznahme Gmünds bedeutende Klostergüter und Revenüen erworben, der Stadt von ihrem Privat-Eigenthum manche Rechte und Realitäten entzogen; nicht unbedeutende Staatslasten, der Gemeindekasse zum bestreiten aufgebürdet, die enorme Staatsschuld auf der Stadt, und dem alt gmündischen Gebiete belassen, während Wirtemberg, die zu dieser Schuldentilgung bestimmte, und dafür verpfändete Revenüen und Güter an sich gezogen habe; im Laufe

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Dangelmaier: Biographie des Dr. Jakob Dangelmeier’s. Aus: Über die Gesundbrunnen und Heilbäder Württembergs. Vierter Theil. Gmünd 1823, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gesundbrunnen_Heilb%C3%A4der_W%C3%BCrttembergs_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)