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und bis zum späten Abend knupperten die Kinder im höchsten Vergnügen an den süßen Feigen herum.


Achtzehntes Kapitel.
Zwei frohe Reisende.

Am Montag mußte die Reise erst am Abend vor sich gehen, das hatte der Roßhändler dem Rico deutlich alles gesagt, so daß dieser nun perfekt seinen Weg wußte. Nachdem nun der Abschied genommen war, wanderten Rico und Stineli gegen Sils hin, und am Häuschen stand die Mutter und alle die kleinen Kinder um sie herum und schauten ihnen nach. Der Sami ging neben ihnen her und trug den Sack auf dem Kopfe, und den Korb trug Rico auf der einen und Stineli auf der anderen Seite. Stinelis Kleider hatten gerade beide angefüllt.

Bei der Kirche in Sils sagte Stineli: „Wenn uns die Großmutter noch sehen könnte! Wir wollen ihr doch noch Lebewohl sagen, nicht, Rico?“ Er wollte gern und sagte Stineli, daß er schon dagewesen wäre und sie nicht gefunden hätte; aber Stineli wußte schon, wo die Großmutter lag.

Als der Postwagen heranfuhr und stillehielt, rief der Kutscher herunter: „Sind die zwei da, die an den Gardasee hinunter müssen? Ich habe schon gestern nachgefragt!“

Der Roßhändler hatte sie gut empfohlen, und nun rief der Kutscher: „Hier herauf, die anderen haben gefroren, der Wagen ist voll, ihr seid jung.“

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Johanna Spyri: Heimatlos. Gotha 1878, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Heimatlos_(Spyri)_101.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)