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verhört werden, Untersuchungen müssen stattfinden usw. Der Prozeß muß eben immerfort in dem kleinen Kreis, auf den er künstlich eingeschränkt worden ist, gedreht werden. Das bringt natürlich gewisse Unannehmlichkeiten für den Angeklagten mit sich, die Sie sich aber wiederum nicht zu schlimm vorstellen dürfen. Es ist ja alles nur äußerlich, die Verhöre beispielsweise sind also nur ganz kurz; wenn man einmal keine Zeit oder keine Lust hat hinzugehn, darf man sich entschuldigen, man kann sogar bei gewissen Richtern die Anordnungen für eine lange Zeit im voraus gemeinsam festsetzen, es handelt sich im Wesen nur darum, daß man, da man Angeklagter ist, von Zeit zu Zeit bei seinem Richter sich meldet.“ Schon während der letzten Worte hatte K. den Rock über den Arm gelegt und war aufgestanden. „Er steht schon auf,“ rief es sofort draußen vor der Tür. „Sie wollen schon fortgehn?“ fragte der Maler, der auch aufgestanden war. „Es ist gewiß die Luft, die Sie von hier vertreibt. Es ist mir sehr peinlich. Ich hätte Ihnen auch noch manches zu sagen. Ich mußte mich ganz kurz fassen. Ich hoffe aber verständlich gewesen zu sein.“ „O ja,“ sagte

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Franz Kafka: Der Prozess. Berlin: Verlag die Schmiede, 1925, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Proze%C3%9F_282.jpg&oldid=- (Version vom 8.4.2018)