Seite:De Kafka Schloß 025.jpg

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„Wohin wollt Ihr gehn? Hier führt es zum Schloß, hier zum Dorf.“ Ihm antwortete K. nicht, aber zu dem andern, der ihm trotz seiner Verlegenheit der zugänglichere schien, sagte er: „Wer seid Ihr? Wem habe ich für den Aufenthalt zu danken?“ „Ich bin der Gerbermeister Lasemann,“ war die Antwort, „zu danken habt Ihr aber niemandem.“ „Gut,“ sagte K., „vielleicht werden wir noch zusammenkommen.“ „Ich glaube nicht“, sagte der Mann. In diesem Augenblick rief der Vollbärtige mit erhobener Hand: „Guten Tag, Artur, guten Tag, Jeremias!“ K. wandte sich um, es zeigten sich in diesem Dorf also doch noch Menschen auf der Gasse! Aus der Richtung vom Schlosse her kamen zwei junge Männer von mittlerer Größe, beide sehr schlank, in engen Kleidern, auch im Gesicht einander sehr ähnlich. Die Gesichtsfarbe war ein dunkles Braun, von dem ein Spitzbart in seiner besonderen Schwärze dennoch abstach. Sie gingen bei diesen Straßenverhältnissen erstaunlich schnell, warfen im Takt die schlanken Beine. „Was habt ihr?“ rief der Vollbärtige. Man konnte sich nur rufend mit ihnen verständigen, so schnell gingen sie und hielten nicht ein. „Geschäfte“, riefen sie

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_025.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)