Seite:De Kafka Schloß 036.jpg

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ohne meine Erlaubnis sprechen. Ich bin hier ein Fremder, und wenn ihr meine alten Gehilfen seid, dann seid auch ihr Fremde. Wir drei Fremde müssen deshalb zusammenhalten, reicht mir daraufhin eure Hände.“ Allzu bereitwillig streckten sie sie K. entgegen. „Laßt euch die Pratzen,“ sagte er, „mein Befehl aber gilt. Ich werde jetzt schlafen gehen und auch euch rate ich das zu tun. Heute haben wir einen Arbeitstag versäumt, morgen muß die Arbeit sehr frühzeitig beginnen. Ihr müßt einen Schlitten zur Fahrt ins Schloß verschaffen und um 6 Uhr hier vor dem Haus mit ihm bereitstehn.“ „Gut“, sagte der eine. Der andere aber fuhr dazwischen: „Du sagst: Gut, und weißt doch, daß es nicht möglich ist.“ „Ruhe“, sagte K., „Ihr wollt wohl anfangen, euch voneinander zu unterscheiden.“ Doch nun sagte auch schon der erste: „Er hat recht, es ist unmöglich, ohne Erlaubnis darf kein Fremder ins Schloß.“ „Wo muß man um die Erlaubnis ansuchen?“ „Ich weiß nicht, vielleicht beim Kastellan.“ „Dann werden wir dort telephonisch ansuchen, telephoniert sofort an den Kastellan, beide.“ Sie liefen zum Apparat, erlangten die Verbindung - wie

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_036.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)