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Inmitten dieses Befehlens und Bedientwerdens sagte K. mehr aus behaglicher Laune, als in der Hoffnung auf einen Erfolg: „Geht nun weg, ihr zwei, ich brauche vorläufig nichts mehr und will allein mit Fräulein Frieda sprechen.“ Und als er nicht gerade Widerstand auf ihren Gesichtern sah, sagte er noch, um sie zu entschädigen: „Wir drei gehen dann zum Gemeindevorsteher, wartet unten in der Stube auf mich.“ Merkwürdigerweise folgten sie, nur daß sie vor dem Weggehen noch sagten: „Wir könnten auch hier warten“, und K. antwortete: „Ich weiß es, aber ich will es nicht.“

Ärgerlich aber und in gewissem Sinne doch auch willkommen war es K., als Frieda, die gleich nach dem Weggehen der Gehilfen sich auf seinen Schoß setzte, sagte: „Was hast du, Liebling, gegen die Gehilfen? Vor ihnen müssen wir keine Geheimnisse haben. Sie sind treu.“ „Ach treu,“ sagte K., „sie lauern mir fortwährend auf, es ist sinnlos, aber abscheulich.“ „Ich glaube dich zu verstehen“, sagte sie und hing sich an seinen Hals und wollte noch etwas sagen, konnte aber nicht weiter sprechen und weil der Sessel gleich neben dem Bette stand, schwankten sie hinüber und

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_086.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)