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„Es werden jetzt nur gewisse Sicherungen zu bedenken sein, die Sie Frieda geben müssen, denn wie groß auch nun meine Achtung vor Ihnen ist, so sind Sie doch ein Fremder, können sich auf niemanden berufen, Ihre häuslichen Verhältnisse sind hier unbekannt. Sicherungen sind also nötig, das werden Sie einsehen, lieber Herr Landvermesser, haben Sie doch selbst hervorgehoben, wieviel Frieda durch die Verbindung mit Ihnen immerhin auch verliert.“ „Gewiß, Sicherungen, natürlich,“ sagte K., „die werden wohl am besten vor dem Notar gegeben werden, aber auch andere gräfliche Behörden werden sich ja vielleicht noch einmischen. Übrigens habe auch ich noch vor der Hochzeit unbedingt etwas zu erledigen. Ich muß mit Klamm sprechen.“ „Das ist unmöglich,“ sagte Frieda, erhob sich ein wenig und drückte sich an K., „was für ein Gedanke!“ „Es muß sein,“ sagte K. „wenn es mir unmöglich ist, es zu erwirken, mußt du es tun.“ „Ich kann nicht, K., ich kann nicht,“ sagte Frieda, „niemals wird Klamm mit dir reden. Wie kannst du nur glauben, daß Klamm mit dir reden wird!“ „Und mit dir würde er reden?“ fragte K. „Auch nicht,“ sagte Frieda,

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_090.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)