Seite:De Kafka Schloß 117.jpg

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zurück, das ist dort in jenem Kasten gesammelt“, und er zeigte auf einen anderen Schrank. „Und gar, wenn ich jetzt krank bin, nimmt es überhand“, sagte er und legte sich müde, aber doch auch stolz zurück. „Könnte ich nicht“, sagte K., als die Frau mit der Kerze zurückgekommen war und vor dem Kasten kniend den Erlaß suchte, „Ihrer Frau beim Suchen helfen?“ Der Vorsteher schüttelte lächelnd den Kopf: „Wie ich schon sagte, ich habe keine Amtsgeheimnisse vor Ihnen, aber Sie selbst in den Akten suchen zu lassen, so weit kann ich denn doch nicht gehen.“ Es wurde jetzt still im Zimmer, nur das Rascheln der Papiere war zu hören, der Vorsteher schlummerte vielleicht sogar ein wenig. Ein leises Klopfen an der Tür ließ K. sich umdrehen. Es waren natürlich die Gehilfen. Immerhin waren sie schon ein wenig erzogen, stürmten nicht gleich ins Zimmer, sondern flüsterten zunächst durch die ein wenig geöffnete Tür: „Es ist uns kalt draußen.“ „Wer ist es?“ fragte der Vorsteher aufschreckend. „Es sind nur meine Gehilfen,“ sagte K., „ich weiß nicht, wo ich sie auf mich warten lassen soll, draußen ist es zu kalt, und hier sind sie

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_117.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)