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Im Zimmer eilte er gleich zum Ofen, um den Lehrer kümmerte er sich nicht; dieser saß beim Tisch, zog die Uhr hervor und sagte: „Es ist spät geworden.“ „Dafür sind wir aber jetzt auch völlig einig, Herr Lehrer,“ sagte Frieda, „wir nehmen die Stelle an.“ „Gut,“ sagte der Lehrer, „aber die Stelle ist dem Herrn Landvermesser angeboten, er selbst muß sich äußern.“ Frieda kam K. zu Hilfe. „Freilich,“ sagte sie, „er nimmt die Stelle an, nicht wahr K?“ So konnte K. seine Erklärung auf ein einfaches Ja beschränken, das nicht einmal an den Lehrer, sondern an Frieda gerichtet war. „Dann“, sagte der Lehrer, „bleibt mir nur noch übrig, Ihnen Ihre Dienstpflichten vorzuhalten, damit wir in dieser Hinsicht ein für allemal einig sind: Sie haben, Herr Landvermesser, täglich beide Schulzimmer zu reinigen und zu heizen, kleinere Reparaturen

im Haus, ferner an den Schul- und Turngeräten selbst vorzunehmen, den Weg durch den Garten schneefrei zu halten, Botengänge für mich und das Fräulein Lehrerin zu machen und in der wärmeren Jahreszeit alle Gartenarbeit zu besorgen. Dafür haben Sie das Recht, nach Ihrer Wahl in einem der Schulzimmer zu wohnen; doch müssen

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_183.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)