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Sie, wenn nicht gleichzeitig in beiden Zimmern unterrichtet wird und Sie gerade in dem Zimmer, in welchem unterrichtet wird, wohnen, natürlich in das andere Zimmer übersiedeln. Kochen dürfen Sie in der Schule nicht, dafür werden Sie und die Ihren auf Kosten der Gemeinde hier im Wirtshaus verpflegt. Daß Sie sich der Würde der Schule angemessen verhalten und daß insbesondere die Kinder gar während des Unterrichts niemals etwa Zeugen unliebsamer Szenen in Ihrer Häuslichkeit werden dürfen, erwähne ich nur nebenbei, denn als gebildeter Mann müssen Sie das ja wissen. Im Zusammenhang damit bemerke ich noch, daß wir darauf bestehen müssen, daß Sie Ihre Beziehungen

zu Fräulein Frieda möglichst bald legitimieren. Über das alles und noch einige Kleinigkeiten wird ein Dienstvertrag aufgesetzt, den Sie gleich, wenn Sie ins Schulhaus einziehen, unterzeichnen müssen.“ K. erschien das alles unwichtig, so als ob es ihn nicht betreffe oder jedenfalls nicht binde, nur die Großtuerei des Lehrers reizte ihn und er sagte leichthin: „Nun ja, es sind die üblichen Verpflichtungen.“ Um diese Bemerkung ein wenig zu verwischen, fragte Frieda nach dem Gehalt. „Ob

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_184.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)