Seite:De Kafka Schloß 196.jpg

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und essen die Herren, d. h. es ist dafür bestimmt, aber die meisten bleiben oben in ihren Zimmern.“ „Wenn ich wüßte,“ sagte K., „daß jetzt nebenan niemand ist, würde ich sehr gerne hineingehn und die Decke suchen. Aber es ist eben unsicher, Klamm z. B. pflegt oft dort zu sitzen.“ „Klamm ist jetzt gewiß nicht dort,“ sagte Pepi, „er fährt ja gleich weg, der Schlitten wartet schon im Hof.“

Sofort, ohne ein Wort der Erklärung, verließ K. den Ausschank, wandte sich im Flur anstatt zum Ausgang gegen das Innere des Hauses und hatte nach wenigen Schritten den Hof erreicht. Wie still und schön es hier war! Ein viereckiger Hof, auf drei Seiten vom Hause, gegen die Straße zu — eine Nebenstraße, die K. nicht kannte - von einer hohen weißen Mauer mit einem großen schweren jetzt offenen Tor begrenzt. Hier auf der Hofseite schien das Haus höher als auf der Vorderseite, wenigstens war der erste Stock vollständig ausgebaut und hatte ein größeres Ansehen, denn er war von einer hölzernen, bis auf einen kleinen Spalt in Augenhöhe geschlossenen Galerie umlaufen. K. schief gegenüber, noch im Mittelstock, aber schon im Winkel, wo sich der gegenüberliegende

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_196.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)