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amtlichen Eigenschaft niemals auch nur die geringste Andeutung darüber machen können. Für ihn handelt es sich, wie er sagte, nur um eine Beschreibung des heutigen Nachmittags, der Ordnung halber, mehr wird er nicht sagen, auch wenn Sie ihn gleich jetzt mit Bezug auf meine Worte danach fragen.“ „Wird denn, Herr Sekretär,“ fragte K., „Klamm dieses Protokoll lesen?“ „Nein,“ sagte Momus, „warum denn? Klamm kann doch nicht alle Protokolle lesen, er liest sogar überhaupt keine. Bleibt mir vom Leibe mit eueren Protokollen! pflegt er zu sagen.“ „Herr Landvermesser," klagte die Wirtin, „Sie erschöpfen mich mit solchen Fragen. Ist es denn nötig, oder auch nur wünschenswert, daß Klamm dieses Protokoll liest und von den Nichtigkeiten Ihres Lebens wortwörtlich Kenntnis bekommt, wollen Sie nicht lieber demütig bitten, daß man das Protokoll vor Klamm verbirgt, eine Bitte übrigens, die ebenso unvernünftig wäre wie die frühere, denn wer kann vor Klamm etwas verbergen, die aber doch einen sympathischeren Charakter erkennen ließe. Und ist es denn für das, was Sie Ihre Hoffnung nennen, nötig? Haben Sie nicht selbst erklärt, daß Sie

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)