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so waren es Leute, vor denen wieder ich mich flüchtete, etwa die Leute des Barnabas -.“ „Du flüchtetest vor Ihnen? Nicht wahr? Liebster!“ rief Frieda lebhaft dazwischen und versank dann nach einem zögernden „Ja“ K.s wieder in ihre Müdigkeit. Aber auch K. hatte nicht mehr die Entschlossenheit zu erklären, worin sich durch die Verbindung mit Frieda alles zum Guten für ihn gewendet hatte. Er löste langsam den Arm von ihr und sie saßen ein Weilchen schweigend, bis dann Frieda, so als hätte K.s Arm ihr Wärme gegeben, die sie jetzt nicht mehr entbehren könne, sagte: „Ich werde dieses Leben hier nicht ertragen. Willst du mich behalten, müssen wir auswandern, irgendwohin, nach Südfrankreich, nach Spanien.“ „Auswandern kann ich nicht,“ sagte K., „ich bin hierhergekommen, um hierzubleiben. Ich werde hierbleiben.“ Und in einem Widerspruch, den er gar nicht zu erklären sich Mühe gab, fügte er wie im Selbstgespräch zu: „Was hätte mich denn in dieses öde Land locken können, als das Verlangen hierzubleiben.“ Dann sagte er: „Aber auch du willst hierbleiben, es ist ja dein Land. Nur Klamm fehlt dir und das bringt dich

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_266.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)