Seite:De Kafka Schloß 324.jpg

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einen Blick mit Amalia, aber sie schien sich nicht für widerlegt zu halten. Ein wenig befreit dadurch, erzählte K. ausführlicher, als er es sonst getan hätte, von Frieda, beschrieb, unter wie schwierigen Verhältnissen sie in der Schule immerhin eine Art Haushalt führte und vergaß sich in der Eile des Erzählens - er wollte ja gleich nach Hause gehen - derart, daß er in der Form eines Abschieds die Schwestern einlud, ihn einmal zu besuchen. Jetzt allerdings erschrak er und stockte, während Amalia sofort, ohne ihm noch zu einem Wort Zeit zu lassen, die Einladung anzunehmen erklärte; nun mußte sich auch Olga anschließen und tat es. K. aber, immerfort von Gedanken an die Notwendigkeit eiligen Abschieds bedrängt und sich unruhig fühlend unter Amaliens Blick, zögerte nicht, ohne weitere Verbrämung einzugestehen, daß die Einladung gänzlich unüberlegt und nur von seinem persönlichen Gefühl eingegeben gewesen sei, daß er sie aber leider nicht aufrecht erhalten könne, da eine große, ihm allerdings unverständliche Feindschaft zwischen Frieda und dem Barnabasschen Hause bestehe. „Es ist keine Feindschaft,“ sagte Amalia, stand von der Bank

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_324.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)