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mich von der Hetze zu erholen. Ich bin doch nicht mehr jung!“ „Lieber Jeremias,“ sagte K., „mit dem allen hast du recht, nur solltest du es bei Galater vorbringen. Er hat euch aus eigenem Willen geschickt, ich habe euch nicht von ihm erbeten. Und da ich euch nicht verlangt habe, konnte ich euch auch wieder zurückschicken und hätte es auch lieber in Frieden getan als mit Gewalt, aber ihr wolltet es offenbar nicht anders. Warum hast du übrigens nicht gleich, als ihr zu mir kamt, so offen gesprochen wie jetzt?“ „Weil ich im Dienst war,“ sagte Jeremias, „das ist doch selbstverständlich.“ „Und jetzt bist du nicht mehr im Dienst?“ fragte K. „Jetzt nicht mehr,“ sagte Jeremias, „Artur hat im Schloß den Dienst aufgesagt oder es ist zumindest das Verfahren im Gang, das uns von ihm endgültig befreien soll.“ „Aber du suchst mich doch noch so, als wärest du im Dienst“, sagte K. „Nein,“ sagte Jeremias, „ich suche dich nur, um Frieda zu beruhigen. Als du sie nämlich wegen der Barnabas’schen Mädchen verlassen hast, war sie sehr unglücklich, nicht so sehr wegen des Verlustes als wegen deines Verrates, allerdings hatte sie es schon lange kommen sehen

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 451. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_451.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)