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blieb, daß Jeremias wahrscheinlich viel ungefährlicher war als Artur, der im Schloß gegen ihn arbeitete. Vielleicht war es sogar klüger, sich von ihnen als Gehilfen quälen zu lassen, als sie so unkontrolliert umherstreichen und ihre Intrigen, für die sie eine besondere Anlage zu haben schienen, frei betreiben zu lassen.

Als K. an Momus vorüberkam, tat dieser, als erkenne er erst jetzt in ihm den Landvermesser. „Ah, der Herr Landvermesser?“ sagte er, „der, welcher sich so ungern verhören läßt, drängt sich zum Verhör. Bei mir wäre es damals einfacher gewesen. Nun freilich, es ist schwer, die richtigen Verhöre auszuwählen.“ Als K. auf diese Ansprache hin stehen bleiben wollte, sagte Momus: „Gehen Sie, gehen Sie! Damals hätte ich Ihre Antworten gebraucht, jetzt nicht.“ Trotzdem sagte K., erregt durch des Momus Benehmen: „Ihr denkt nur an euch. Bloß des Amtes wegen antworte ich nicht, weder damals noch heute.“ Momus sagte: „An wen sollen wir denn denken? Wer ist denn sonst noch hier? Sehen Sie!“

Im Flure empfing sie ein Diener und führte sie den K. schon bekannten Weg über den Hof, dann

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_466.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)